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„Inspiration kommt von einem sehr magischen Ort“
INTERVIEW: Roger Hodgson über seine ehemalige Band „Supertramp“ und seine Solo-Karriere – Am 27. August live auf dem Zweibrücker Herzogplatz
MITTWOCH, 12. AUGUST 2015
Christian Hanelt
Roger Hodgson, kreativer Kopf der
Band „Supertramp“, die er 1969 mitgegründet
hat, ist nach seinem Ausstieg
1983 solo oder mit kleiner
Band weiter unterwegs, um die Lieder
zu spielen, die er einst für
„Supertramp“ geschrieben hat und
die in der Mehrzahl auch zu Hits geworden
sind. Am Donnerstag, 27.
August, wird er nun erstmals auch
in Zweibrücken auftreten – open air
auf dem Herzogplatz.
Herr Hodgson, sie haben mit Musikern
gespielt wie Ringo Starr, David Paich,
Jeff and Steve Porcaro von „Toto“, sogar
mit dem jungen Klavierspieler Reginald
Dwight, den wir alle als Elton
John kennen. Sie wurden zudem gefragt,
ob Sie bei „Genesis“ und „Yes“
mitmachen wollen. Hat das irgendeinen
Einfluss auf Ihre Musik gehabt?
Ich hatte in meinem Leben das große
Glück, mit vielen wundervollen Musikern
zu spielen.
Sie spielen zahlreiche Instrumente, Sie
sind Sänger und ein unverwechselbarer
Songwriter und Performer. Wie sehen
Sie sich selbst? Sind Sie eher Songwriter,
Performer oder etwas anderes?
Ich habe in 50 Jahren als Musiker viele
Hüte aufgehabt – Texter, Komponist,
Arrangeur, Produzent, Performer,
Licht-Designer. Und ich habe alle Rollen
geliebt, ob ich ein Album geschaffen
oder eine Bühnenshow gestaltet
habe. Seit ich mit zwölf Jahren meine
erste Gitarre in Händen hielt,fand ich,
dass die Musik eine Sprache ist, die
ich verstehe und mit der ich mich gut
ausdrücken kann. Meine Songs sind
immer von einer sehr privaten, sehr
oft verletzlichen Stelle in meinem Inneren
gekommen. Sie haben meine
Überzeugungen transportiert, meine
Träume, meine Fragen, meine Sehnsucht
nach Liebe und danach, Gott zu
kennen. Ich verstehe die tiefe Verbindung,
die die Leute mit diesen Songs
haben, weil, indem ich meine innersten
Gefühle ausdrücke, ich oft auch
eine Stimme für sie war.
Nach dem Erscheinen von „Hai, Hai“
hatten Sie zuhause einen Unfall, bei
dem Sie sich beide Handgelenke brachen.
Wie berichtet wird, mussten Sie
für lange Zeit medizinisch behandelt
werden, um wieder Gitarre spielen zu
können. Wie haben Sie es gefühlsmä-
ßig geschafft, sich davon zu erholen?
Ja, das war ein sehr traumatisches Ereignis
in meinem Leben. Im wesentlichen
hatte ich meine beiden Handgelenke
zertrümmert. Sie waren mehrfach
gebrochen und die Ärzte sagten
mir, dass ich Nägel und Metallplatten
eingesetzt bekäme und ich nie wieder
spielen könnte. Anfangs wurde
ich sehr depressiv und unsicher, wie
ein Leben ohne Musik sein würde.
Dann, an einem bestimmten Punkt,
entschied ich mich, den Ärzten keinen
Glauben mehr zu schenken und
selbst meine Handgelenke zu heilen.
Mit Willen, Gebeten, Bestimmtheit,
Homöopathie und ganz viel Physiotherapie
konnte ich irgendwann meine
Handgelenke wieder benutzen –
ohne irgendwelche Schrauben oder
Nägel in mir drin. Die Ärzte konnten
es nicht glauben. Das hat zwei Jahre
gedauert und heute würde niemand
glauben, dass ich jemals meine Gelenke
gebrochen hatte – sie funktionieren
perfekt.
Viele Fans von Gruppen wie „Supertramp“
erwarten, dass die Songs live
Note für Note exakt so gespielt werden,
wie sie von der Plattenaufnahme bekannt
sind. Fühlen Sie sich als Musiker
von diesen Erwartungen nicht eingeschränkt?
Da ich die meisten Arrangements geschrieben
habe, ist das genau das, was
ich gehört habe, als ich die Songs
schrieb. Ich möchte, dass sie so gespielt
werden – selbst die SaxofonSoli
sind so gut bekannt, dass ichglaube,
das Publikum wäre enttäuscht,
wenn sie nicht dem Original entsprä-
chen. Viele Fans sagen mir, meine
Band spiele sie besser als die originalen
„Supertramp“, was das größte
Kompliment ist. Die Songs haben
wirklich nie besser geklungen. Fans
und Musikkritiker sagen auch, dass
ich heute besser bin als bei „Supertramp“
und ich so sei, wie ein guter
Wein, der mit dem Alter besser wird.
Meine Stimme ist besser geworden.
Und meine Band ist die beste, die ich
je zusammengestellt habe. Jeden Zuhörer
erwarten wundervolle Überraschungen.
Wären Sie so nett, unseren Lesern zu
erklären, welche Routine Sie beim Liederschreiben
haben. Oder gibt es überhaupt
keine Routine?
Ich habe mich nie hingesetzt und gesagt,
„okay, worüber schreibe ich jetzt
einen Song. Lass uns einen Song über
die politische Situation schreiben,
oder über irgendwas anderes“. So
geht das nicht. Inspiration kommt
von einem sehr magischen Ort. Beinahe
so, als ob ich vom Weg abkomme.
Das ist mehr so, als wenn die Musik
bestimmt, wo es lang geht als dass
ich versuche, der Musik zu sagen,
welche Richtung ich einschlagen
möchte. Und manchmal ist es mit den
Texten genauso. Ich fange an, die Melodie
zu singen, die ich in meinem
Kopf höre und plötzlich taucht da ein
Vers auf. Dann fange ich an, darauf
aufzubauen.
Sie haben die meisten der „Supertramp“-Hits
komponiert und gesungen,
Lieder wie „Dreamer“, „Give a Little
Bit“, „Breakfast in America“, „Take
the Long Way Home“ und „It's Raining
Again“. Haben Sie nach einer solch beeindruckenden
Serie von Hits noch das
Bedürfnis, neues Material zu schreiben?
Ich habe Songs geschrieben und Musik
komponiert seitich zwölf Jahre alt
war, und ich werde damit fortfahren,
obwohl ich nicht müsste. Derzeit habe
ich 60 Songs, die noch nicht aufgenommen
wurden, und ab und zu spiele
ich einen oder zwei für Leute, die
unbedingt etwas Neues hören wollen.
Es gibt eine ganze Menge sogenannter
Tribute-Bands, die Ihre Musik spielen.
Fühlen Sie sich dadurch geehrt oder
ärgert Sie das eher?
Ich sehe und höre immer mehr Tribute-Bands
und manche sind sehr gut.
Ich kann sie verstehen, dass sie Freude
daran haben, meine und Ricks
Songs zu spielen. Es macht viel Spaß,
sie zu spielen.
Sie spielen auf großen Festivals, in berühmten
Konzertsälen wie dem Olympia
in Paris aber auch in recht kleinen
Hallen. Wo spielen Sie am liebsten?
Ich mag die Abwechslung, in kleinen
oder großen Hallen zu spielen. Ich
ziehe aber gut klingende Säle vor. Für
mich ist die intime Verbindung zu
meinem Publikum sehr wichtig und
ich möchte, dass die Leute das Gefühl
spüren, das ich beim Singen in die
Songs lege und sie auch die Texte hö-
ren können. Für mich ist es eine Herausforderung,
diese Verbindung herzustellen,
ob im Pariser Olympia, in
der Albert Hall oder vor 60.000 Leuten
im Wembley Stadion.
Bei Ihrer aktuellen Welttournee spielen
Sie oft Abend für Abend.Was istIhr
persönliches Fitness-Programm?
Touren geht wirklich an die Gesundheit
und es ist nie Zeit für ein regelmäßiges
Fitness-Programm. Was
mich weitermachen lässt ist die Tatsache,
dass ich ein bisschen von meinem
Herzen, meiner Leidenschaft
und meiner Liebe geben und hoffentlich
etwas in jemandes Leben verändern
kann. Da meine Stimme stark ist
und ich die Energie und die Leidenschaft
habe, überstehe ich die Belastungen
des Reisens. Ich will weitermachen,
solange mich die Leute sehen
und hören wollen.
INFOS
Karten für das bestuhlte Konzert von John
Parr und Roger Hodgson am Donnerstag,
27. August, ab 19.30 Uhr in Zweibrücken
gibt eszu Preisen zwischen 53,95 und
66,95 Euro unter anderem imZweibrücker
Kulturamt,Telefon 06332/871471,sowie im
Internet unter www.ticketregional.de.
Hier klicken für das Original-Artikel:
„Inspiration kommt von einem sehr magischen Ort“
"Inspiration comes from a
very magical place"
INTERVIEW: Roger Hodgson of his former band "Supertramp" and his solo career - On August 27, live on the Zweibrücken Herzogplatz
WEDNESDAY, AUGUST 12, 2015
Christian Hanelt
Roger Hodgson, creative head of the band "Supertramp", which he
co-founded in 1969, after his departure in 1983
continues on the road solo or with small band to play the songs that he once wrote for "Supertramp"
and in the majority have
also become hits. On
Thursday, August 27, he will
perform for the first time in Zweibrücken - open air on the Herzogplatz.
Mister Hodgson, you played along with musicians like Ringo Starr, Toto’s David Paich, Jeff and Steve Porcaro, even with the young piano player Reginald Dwight whom we all know as Elton John. You were also asked to join Genesis and Yes. Did that have an impact on your music?
I have had the good fortune of playing with many wonderful musicians in my life.
You are playing lots of instruments, you’re a singer and a distinctive songwriter and performer. How do you see yourself on first hand, as a songwriter, performer or else?
I have worn many hats in my 50 years playing music - writer, composer, arranger, producer, performer, lighting designer – enjoying all the roles of creating albums and designing stage shows. Since the age of 12 when I first held a guitar in my hands, I have found that Music has always been a language I understand and can communicate in well. My songs have always come from a very personal often vulnerable place inside me. They have carried my beliefs, my dreams, my questions, my longing for love and to know God.
I understand the deep connection that people have with these songs, because in expressing my innermost feelings I have often been a voice for them also.
After the release of „Hai, Hai“ you had an accident at home and broke both of your wrists. Reportedly you had to undergo medical treatment for a long period of time to be able to play the guitar again. How did you manage to recover from that emotionally?
Yes, that was a very traumatic event in my life. I basically shattered both of my wrists. They were broken in multiple places and the doctors told me that I would have to have pins and metal plates and that I would never play music again. Initially I went into a lot of depression and a lot of uncertainty about what life was going to be like without music. Then at a certain point I decided I was not going to believe the doctors and that I was going to create healing my wrists. Through absolute intention, prayer, determination, homeopathy and a lot of physical therapy, I eventually got the use of my wrists back again – without having to have any screws or pins in me. The doctors couldn’t believe it. It took me two years and today you would never know that I ever broke my wrists - they work perfectly.
The fans of groups like Supertramp expect the songs to be played live note for note exactly as they are known from the recordings. Don’t you - as a musician - feel limited by expectations like that?
As I wrote most of the arrangements and that is how I heard the songs when I wrote them I want them to be played that way – and even the sax solos are so well known that I believe the audience would be disappointed if they weren’t true to the original. Many fans tell me they think my band plays them better than the original Supertramp, which is the ultimate compliment.
The songs have truly never sounded better. Fans and music critics alike are saying that I am singing better today than when I was with Supertramp, and that I’m like a fine wine - I have improved with age. My voice has got better. And the band that is with me is the best I’ve ever put together. So everyone is in for a wonderful surprise.
Would you be so kind to describe your personal routine of song writing for our readers? Or is there no routine at all?
I’ve never sat down and thought, 'OK, what am I going to write a song about. Let’s write a song about the political situation or something else.' That’s just not how it works. Inspiration comes from a very magical place. Almost like when I get out of the way. It’s when the music is taking me rather than me trying to tell the music which direction I want it to go in. And sometimes with lyrics it’s the same way. I’ll just start singing the melody I’m hearing in my head, and all of a sudden a line will pop into my head, and then I’ll start building on that.
You composed and sang the majority of Supertramps’ hits, including "Dreamer", "Give a Little Bit", "Breakfast in America", "Take the Long Way Home" and "It's Raining Again". Do you still feel the need to write new material after such an impressive string of hits?
I have written songs and composed music since age 12 and will continue though it’s not from a place of need. Currently I have over 60 unrecorded songs and occasionally play one or two in concert for people who are hungry to hear something new.
There are a bunch of so called Tribute-Bands around playing your music. Do feel honoured by that or does it offend you?
I am seeing and hearing about more and more tribute bands and some are very good. I can understand them enjoying playing my songs and Rick’s songs. They are a lot of fun to play.
You are playing big festivals, really famous venues like the Olympia in Paris but also pretty small halls. Do you have any preferences, where you like to play?
I enjoy the variety performing in large and small venues. I just prefer good sounding venues. For me, the intimate connection with my audience is very important and I want people to feel the emotion that I put into singing these songs and hear the lyrics. For me it’s the challenge of making that connection whether it be the Paris Olympia, the Albert Hall or 60, 000 people in Wembley Stadium.
Touring is really a challenge for anyones health. On your current Breakfast In America World tour 2015 you are often playing night after night. What’s your personal workout?
What keeps me going is the fact that I can give a little bit of my heart, my passion, my love, and hopefully make a difference in someone’s life. While my voice is strong and I have the energy and enthusiasm and passion to endure the rigors of travel, I intend to keep going as long as people want to see and hear me.
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