Lange Schlangen bildeten sich am 07. Juli 2013 vor den Einlasstoren zur
Musik-Arena auf dem Tollwoodgelände, lange, bevor das Konzert des Abends
beginnen sollte.
Es war eines der wenigen bestuhlten Konzerte und jeder wollte diesem
Künstler so nahe wie möglich sein. Warum wieder bestuhlt worden war,
wird wohl ein Rätsel bleiben.
Ist es doch gerade bei Roger Hodgson weder notwendig noch gewünscht und
manch einer hätte aus dem letzten Konzert lernen sollen.
Und so stürmten pünktlich um 18:30 die ersten Zuschauer/hörer das
Musikzelt. Der Run auf die besten Plätze hatte begonnen.
Über eine Stunde hieß es nun warten – geduldig – mit ein paar Zurufen,
als es nicht
pünktlich um 19:30 begann. Doch endlich, gegen 19:45 betraten
die vier Musiker die
Bühne, gefolgt von der großen Stimme der legendären Band
Supertramp. Die meisten
Lieder dieser Band, die Jung wie Alt kennen, stammen aus seiner
Feder.
„Dreamer“, „It´s raining again“ und „Give a Little Bit“ sind nur drei der
Evergreens, die
auch über 30 Jahre nach ihrem Entstehen noch immer Hits sind.
Viele seiner Zuhörer heute Abend waren noch nicht mal auf der Welt, als
Roger
Hodgson diese und viele weitere Lieder schrieb.
Die Bühne glich im Wesentlichen der Bühne, auf der er ohne Band, nur mit
seinem
Allroundmusiker Aaron Macdonald, 2010 auf dem Tollwood-Festival
auftrat. Schlicht,
mit ein paar Pflanzen rechts und links.
Diesmal aber war er hier mit Band:
Aaron Macdonald Alt- und Tenorsaxophon, Wistles, Harmonica,
Klarinette, Keyboard,
Vocal, der Drummer Bryan Head, Kevin Adamson
Keyboard sowie David J.
Carpenter am Bass. Es ist ein unvergleichliches Gefühl
wenn diese Stimme den Raum
füllt. Und eines merkt man sofort: Nicht seine Fans sind zu ihm
gekommen – Roger
Hodgson kommt zu seinen Fans.
Sie gehören zusammen. Jeder gibt dem anderen das, was er braucht.
Der Abend ist eine Einheit aus Musik. Es dauerte nicht lange bis die
ersten im Publikum aufstanden und tanzen begannen. Einige Herren der
Security versuchten sie dazu zu bewegen, sich wieder
hinzusetzten.
Roger Hodgson beobachtete dies ganz genau, sprach sich ab mit den
verantwortlichen Leuten über sein Headset und meinte dann ins Publikum:
You want to stand up? Do it! Ab diesem Moment war die Bestuhlung genauso
hinfällig wie drei Jahre zuvor. Roger Hodgson will Musik machen, seine
Leute wollen singen und tanzen Nun war die Einheit perfekt.
Und es wurden zwei unvergessliche Stunden:
Zwei Stunden, die viel zu schnell vergehen.
Zwei Stunden in denen Roger Hodgson dieses Zelt und seine Besucher
verzauberte.
Zwei Stunden die hoffentlich bald einmal wiederkehren.
Erika Urban © Fotos und Bericht
Für die Original-Artikel:
dermusikjournalist.de